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23.06.2022
Time icon 8 min

Medienkompetenz bei Kindern fördern – Checkliste für den Umgang mit neuen Medien

Inhaltsverzeichnis

Digitale Medien sind Teil der Lebenswelt, in die Kinder hineingeboren werden. Die meisten Kinder und Jugendliche begeistern sich für Smartphones, Tablets und das Fernsehen. Die neuen Medien wirken eine geradezu magische Anziehungskraft auf Kinder aus. Sie zu verbieten ist zwecklos, viel sinnvoller ist es, die Medienkompetenz bei Kindern zu fördern. Denn es ist ein bisschen wie mit den Süßigkeiten: je mehr die Eltern Ihre Kinder davon fernhalten möchten, desto gieriger werden sie darauf.

Viele Eltern sind verunsichert und fragen sich: Welche Medien sind für mein Kind geeignet? Wie viel Medienkonsum ist schädlich? Wie kann ich mein Kind vor den Gefahren des Internets schützen? Wie kann ich digitale Medien sinnvoll nutzen, um mein Kind zu fördern?

Lesen Sie weiter! Wir haben eine Checkliste sowie nützliche Tipps, wie Sie die Medienkompetenz bei Ihrem Kind fördern können.

Was bedeutet Medienkompetenz?

Digitale Medien gehören für uns zum Alltag. Kinder wachsen in einer digitalisierten Welt auf. Neben Lesen, Schreiben, Rechnen und Englischunterricht gilt es daher auch die Medienkompetenz bei Kindern zu fördern. Das heißt, sie lernen, mit einem Touchscreen umzugehen und sich mit den wesentlichen Funktionen eines PCs, Laptops oder Tablets vertraut machen. Zur digitalen Medienkompetenz gehört auch, dass sie über das Thema Sicherheit im Internet Bescheid wissen und Werbung von anderen Inhalten unterscheiden können.

Die Vorbildrolle der Eltern und Geschwister

Die Eltern und Geschwister nehmen eine wichtige Vorbildrolle für jüngere Familienmitglieder ein. Natürlich gilt das nicht nur für Medienkonsum und -kompetenz, sondern sämtliche Lebensbereiche. Am meisten lernen Kinder durch Nachahmung. Wie sieht Ihr Nutzungsverhalten aus? Leben Sie Ihrem Kind vor, was Sie von ihm erwarten. Sie verlieren schnell an Glaubwürdigkeit, wenn Sie sich selbst an die aufgestellten Regeln nicht halten oder von Ihrem Kind erwarten, dass es sich anders verhält als Sie.

Vertrauensvoll begleiten und gemeinsam entdecken

Begleiten Sie Ihr Kind, wenn es digital lernt oder spielt. Das bedeutet nicht, dass Sie ständig dabei sein und ihm über die Schulter schauen müssen. Aber Sie sollten schon wissen, womit sich Ihr Kind beschäftigt. Erstellen Sie zu Beginn Profile und Zugangskonten gemeinsam mit Ihrem Kind und prüfen Sie die Privatsphäre-Einstellungen.

Zur Förderung der Medienkompetenz bei Kindern gehört auch, dass Sie Ihren Nachwuchs über die Risiken und Gefahren aufklären, die damit einhergehen, wenn man private Fotos oder persönliche Daten im Internet veröffentlicht. Erklären Sie, was Cyber-Mobbing bedeutet und schaffen Sie eine vertrauensvolle Basis, damit sich Ihr Kind jederzeit an Sie wendet, wenn es verunsichert ist.

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Altersgerechte Angebote für Kinder

Digitale Medien und das Internet bieten unbegrenzte Möglichkeiten. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind ausschließlich altersgerechte Angebote nutzt. Zum Beispiel die online Suchmaschine Blinde Kuh, die speziell für Kinder entwickelt wurde. Sie bietet kindgerechte Nachrichten, Tipps zum Spielen sowie Mitmachangebote für Kinder auf Deutsch und Türkisch. Oder das Kinderseiten-Netzwerk Seitenstark e.V. – hier haben sich über 60 redaktionell betreute und qualitativ hochwertige Kinderseiten zusammengeschlossen.

Zu empfehlen ist auch die Website Klick-tipps.net, auf der kindgerechte und pädagogisch geprüfte Angebote präsentiert werden, die Kindern Spaß machen. Es gibt auch Englischkurse für Kleinkinder, in denen digitale Medien altersgerecht für den Fremdsprachenerwerb eingesetzt werden. Recherchieren Sie vertrauenswürdige Websites und Apps und lassen Sie sich nicht von den Altersangaben im App-Store trügen.

Nutzungszeiten digitaler Medien begrenzen

Sie kennen es bestimmt von sich selbst. Man klickt hier und da und lässt sich mitreißen in die digitale Welt und schon sind ein paar Stunden verflogen. Ihrem Kind geht es nicht anders! Außerdem kann Medienkonsum und Internet nachweislich süchtig machen. Fördern Sie die Medienkompetenz bei Ihren Kindern, indem Sie die Mediennutzung begrenzen. Am besten, Sie stellen feste Regeln auf und halten sich auch daran, wenn Sie selbst Medien nutzen. Denn, wie bereits erwähnt, sind Sie Vorbild und Ihre eigene Kompetenz ist ein entscheidender Faktor, wenn Sie Medienkompetenz fördern wollen.

Für Kinder von vier bis sechs Jahren reicht eine Bildschirmzeit von maximal einer halben Stunde am Tag völlig aus. Bei Sieben- bis Zehnjährigen genügen bis zu 45 Minuten. Frühestens ab zehn Jahren sollten Kinder eine ganze Stunde pro Tag aushandeln können.

Vorlesen über digitale Medien

Vorlesen ist vorteilhaft für die Bindung zwischen Eltern und Kind, erweitert den Wortschatz und beflügelt die Fantasie. Statt herkömmlicher Bücher können auch Tablets eingesetzt werden, um Geschichten vorzulesen. Dadurch wird die Medienkompetenz von Kindern gefördert, denn sie können mit interaktiven Elementen interagieren, was ihre Vorstellungskraft anregt und ihr Interesse weckt.

Außerdem gibt es Bilderbuch-Apps und spezielle Websites mit Vorlesegeschichten, wie etwa einfachvorlesen.de. Es gibt auch Bücher, die über eine App audio-visuelle Animationen mit der Geschichte verbinden.

Medienkompetenz und Kreativität fördern

Schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Stärken Sie die Medienkompetenz Ihres Kindes und gleichzeitig seine Kreativität. Werden Sie gemeinsam kreativ! Nehmen Sie zum Beispiel eine Kamera in die Hand und gehen Sie zusammen auf Entdeckungsreise. Zeichnen Sie Videos auf und schauen Sie sich anschließend Ihr selbst gedrehtes Filmmaterial an, statt Kinderfilm oder Serie. Oder nutzen Sie den Recorder Ihres Smartphones, um gemeinsam ein Hörspiel aufzunehmen.

Wie wäre eine digitale Mal-App oder ein Tablet für Kinder? So können Kinder Spaß haben, ihrer Fantasie freien Lauf lassen, ihre künstlerischen Talente ausbauen und zugleich ihre Medienkompetenz erweitern.

Checkliste: Medienkompetenz bei Kindern

  • Weiß Ihr Kind bereits, wie man mit einem Tablet, Smartphone oder PC umgeht?
  • Sind Sie selbst ein gutes Vorbild?
  • Haben Sie konkrete Nutzungszeiten festgelegt?
  • Stehen Ihrem Kind altersgerechte Angebote zur Verfügung?
  • Nehmen Sie sich Zeit, um gemeinsam kindgerechte Medien zu entdecken?
  • Wissen Sie Bescheid, womit Ihr Kind sich beschäftigt?
  • Haben Sie Ihr Kind über Gefahren und Risiken des Internets aufgeklärt?
  • Nutzen Sie digitale Angebote zum Vorlesen oder Spielen?
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