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26.07.2023
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Was ist die Montessori-Methode und warum ist sie so beliebt?

Inhaltsverzeichnis

Die Montessori-Pädagogik erfreut sich zunehmender Beliebtheit in Deutschland und immer mehr Eltern entscheiden sich dafür, die Montessori-Methode zu Hause einzuführen oder ihr Kind in einen Montessori-Kindergarten oder eine Montessori-Schule zu schicken.

Bevor Sie eine so wichtige Entscheidung über den Bildungsweg Ihres Kindes treffen, lohnt es sich, sich über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren. Deshalb stellt Novakid Ihnen in diesem Artikel die Montessori-Methode vor.

Was ist die Montessori-Methode?

Beginnen wir mit dem Namen der Methode. Was ist Montessori? Die Montessori-Methode wurde von der italienischen Ärztin Maria Montessori ins Leben gerufen. Durch die genaue Beobachtung der Entwicklung des Kindes und die darauf basierende wissenschaftliche Erarbeitung eines eigenen pädagogischen Ansatzes wurde ein umfassendes System entwickelt: die Montessori-Methode.

Die Montessori-Methode hat sich seit über 100 Jahren in verschiedenen Ländern der Welt etabliert, auch in Deutschland. Kritiker der Methode bemängeln, dass einige ihrer Ansätze altmodisch und für das Bildungswesen des 21. Jahrhunderts ungeeignet sind. Doch die Befürworter verweisen auf ihre universellen Elemente, die in der heutigen Zeit erfolgreich eingesetzt werden können.

Die Montessori-Pädagogik beruht auf der Feststellung, dass jedes Kind anders ist und sich nach seinen eigenen individuellen Entwicklungsbedürfnissen und -möglichkeiten entwickeln sollte. Die persönlichen Bedürfnisse, Talente und Begabungen des Kindes sowie das soziale Lernen im eigenen Rhythmus, ohne Belohnungen und Bestrafungen bilden die Eckpfeiler der Montessori-Schulen.

Die natürliche Freude des Kindes am Lernen und dessen Entwicklung hin zu einem freien, verantwortungsbewussten und engagierten Erwachsenen bilden das Leitmotiv der Montessori-Methode.

Was zeichnet die Montessori-Methode aus?

Nach Maria Montessori sollte die Pädagogik vor allem im Vorschul- und frühen Schulalter vom Geist der Liebe, Menschlichkeit und Toleranz geprägt sein. Im Mittelpunkt steht stets das Kind. Der Lernprozess vollzieht sich durch das Spielen und den individuellen Erwerb verschiedener Erfahrungen durch das Kind.

Die Methode basiert auf den individuellen Interessen und Neigungen eines jeden Kindes. Experten sind sich einig, dass diese Elemente das Kind zu einem erfolgreichen Erwachsenen heranreifen lassen.

In der Montessori-Methode wird der Schwerpunkt darauf gelegt, die den Menschen umgebende Realität nicht nur über den Intellekt, sondern auch über die Gefühle und Sinne zu erfassen und zu begreifen. Der springende Punkt dabei ist, dass das Kind, wenn die Erziehung an seine natürliche Entwicklung angepasst ist, das Bedürfnis verspürt, sich selbstständig Wissen anzueignen.

Maria Montessoris Grundsatz: Hilf mir, es selbst zu tun!

Mit der Bitte „Hilf mir, es selbst zu tun“ wandte sich einst ein Kind an Maria Montessori. Hilfe zur Selbsthilfe ist daher das wesentliche Leitmotiv und der Leitspruch der gesamten Montessori-Pädagogik.

„Hilf mir, es selbst zu tun. Zeig mir, wie es geht. Tu es nicht für mich. Ich kann und will es allein tun. Hab Geduld, meine Wege zu begreifen. Sie sind vielleicht länger, vielleicht brauche ich mehr Zeit, weil ich mehrere Versuche machen will. Mute mir Fehler zu, denn aus ihnen kann ich lernen.“

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Für welche Kinder eignet sich die Montessori-Pädagogik?

Maria Montessoris Bildungskonzept eignet sich grundsätzlich für alle Kinder. Das Konzept wird bereits im Montessori-Kindergarten umgesetzt: Selbstbestimmung, Unabhängigkeit, freies Spielen und weder Lob noch Strafe.

Vor allem wenn Ihr Kind mit dem straffen Tempo und rigiden System der staatlichen Schule Schwierigkeiten hat, ist die Montessori-Schule eine mögliche Alternative. Wenn Ihr Kind jedoch genaue Vorgaben und einen strukturierten Tagesablauf braucht, fühlt es sich an einer Montessori-Schule vielleicht verloren.

Wie sind Montessori-Kinder? Natürlich lassen sich nicht alle Kinder über einen Kamm scheren, insbesondere wenn ihre individuelle Persönlichkeit und einzigartigen Talente und Neigungen so im Vordergrund stehen!

Doch man sagt, sie würden nach Unabhängigkeit streben, hätten Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und eine vertrauensvolle Sicht auf die Welt, die sie voller Mut und Tatendrang erkunden würden. Montessori-Kinder seien verantwortungsbewusst, geduldig, mitfühlend, hilfsbereit und hätten ein starkes Bedürfnis, sich sozial zu engagieren. Es heißt, sie kennen Werte wie Respekt und Ehre und sie wüssten, wie man sie zum Ausdruck bringt.

Was ist Montessori-Spielzeug und was fördert es?

Montessori-Lernmaterial gibt es für Kinder ab drei Jahren. Montessori-Spielzeug gibt es bereits für 1-Jährige. Das Montessori-Spielzeug ermöglicht die Farben- und Formenlehre sowie das Verständnis von Größen und Verhältnissen. Die pädagogisch wertvollen Lernspielzeuge sind aus natürlichen Materialien und unterstützen Kinder dabei, auf ihre eigene Art und Weise ihre Umwelt zu begreifen.

Das Montessori-Spielzeug soll nicht nur die kognitive und motorische Entwicklung, sondern auch die soziale und emotionale Intelligenz fördern. Durch den Umgang mit den verschiedenen Materialien sollen die Sinne geschult werden. Denn durch die Sinne nehmen Kinder ihre Umwelt wahr, bevor sie sie mit dem Geist begreifen.

Die Prinzipien der Montessori-Pädagogik

Die Montessori-Methode basiert auf bestimmten, von ihrer Begründerin entwickelten Prinzipien. Zu diesen pädagogischen Grundsätzen zählen:

  • Das Prinzip der freien Wahl – Die Lehrkraft bereitet das Klassenzimmer vor und legt verschiedene Lernmaterialien aus. Innerhalb dieser vorbereiteten Umgebung entscheidet das Kind selbst, womit es sich befasst und auf welche Art und Weise. Das Kind bestimmt selbst Dauer, Tempo und Schwierigkeitsgrad des Lernens. Es obliegt auch dem Kind, eine:n mögliche:n Arbeitspartner:in zu wählen.

  • Das Prinzip der Ordnung – Jedes Objekt im Klassenzimmer hat seinen Platz: es wird dort hin zurückgebracht, von wo es genommen wurde.

  • Das Prinzip der Begrenzung – Jedes Lernmaterial ist nur einmal vorhanden, um die Aufmerksamkeit zu konzentrieren. Kinder können außerdem nicht tun, was sie wollen und sind keine Partner des Lehrers. Alle Elemente des Gruppenlebens sind eingeschränkt.

  • Das Prinzip der Isolierung der Schwierigkeit – Jedes Objekt, mit dem das Kind arbeitet, ist für eine einzige Schwierigkeit oder Herausforderung bestimmt. Wenn das Kind mit Größen arbeitet, arbeitet es nicht gleichzeitig mit Farben, denn dafür steht ein anderes Material bereit.

  • Das Prinzip des Transfers – Das Kind überträgt die Informationen, Kompetenzen und Fähigkeiten, die es bei der Arbeit mit dem Material gelernt hat, auf die Umwelt.

  • Das Prinzip der Aktivität und der Wiederholung – Das Kind entwickelt sich nach dem Programm, das durch seine eigenen Interessen, Bedürfnisse, intellektuellen und körperlichen Fähigkeiten bestimmt wird. Wenn das Kind eine Aktivität wiederholen muss, ist daran nichts auszusetzen.

  • Das Prinzip der Selbstkontrolle – Kinder sind in der Lage, selbst zu bestimmen, ob eine Aufgabe gut oder schlecht ist, wo ein Fehler liegt und wie man ihn beheben kann.

An Montessori-Schulen gibt es übrigens keine Noten. Die Schüler:innen bekommen zum Halbjahr sowie zum Jahresende verschriftlichte Leistungsberichte. Zusätzlich wird für alle Schüler:innen ein sogenannter IzEL-Bogen geführt, in dem der individuelle Entwicklungs- und Lernprozess dokumentiert wird.

Ist die Montessori-Pädagogik auch heute noch aktuell?

Kritiker:innen behaupten, Montessori sei nicht mehr zeitgemäß. Befürworter:innen hingegen sind überzeugt: Die Montessori-Pädagogik sei heute noch aktuell, weil sie auf den grundlegenden Bedürfnissen und Eigenschaften von Kindern basiere. Hier sind einige Gründe, warum Montessori nach wie vor zeitgemäß und relevant ist:

  1. Individualisiertes Lernen: Der Montessori-Ansatz betont das individualisierte Lernen, bei dem Kinder in ihrem eigenen Tempo und entsprechend ihrer Interessen gefördert werden. So wird ihnen ermöglicht, ihre Stärken zu entwickeln und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.

  2. Ganzheitlicher Ansatz: Die Montessori-Methode betrachtet die Entwicklung des Kindes ganzheitlich. Sie legt Wert auf die intellektuelle, soziale, emotionale und körperliche Entwicklung. Durch die Förderung aller Aspekte der kindlichen Entwicklung wird ein ausgewogenes Wachstum und Wohlbefinden unterstützt.

  3. Selbstständigkeit und Eigenverantwortung: In der Montessori-Pädagogik wird großen Wert darauf gelegt, dass Kinder ihre Selbstständigkeit und Eigenverantwortung entwickeln. Die Kinder werden ermutigt, selbständig Entscheidungen zu treffen, Probleme zu lösen und Verantwortung für ihr eigenes Lernen und Handeln zu übernehmen. Dies fördert Unabhängigkeit und Selbstvertrauen.

  4. Freie Wahl und Selbstregulierung: In Montessori-Umgebungen haben Kinder die Freiheit, die Aktivitäten und Materialien auszuwählen, die sie interessieren und die ihren Entwicklungsbedürfnissen entsprechen. Durch diese freie Wahl lernen die Kinder, ihre Interessen zu verfolgen und dadurch ihre eigenen Lernwege zu gestalten. Dadurch wird die Entwicklung der Fähigkeit zur Selbstregulierung unterstützt.

  5. Betonung der Sinneserfahrung: Die Montessori-Methode legt großen Wert auf die Sinneserfahrung als Grundlage für das Lernen. Kinder lernen durch praktische Erfahrungen und den Einsatz spezieller Materialien, die ihre Sinne ansprechen. So wird das konkrete und tiefgreifende Verständnis von Konzepten gefördert und der Weg für abstraktes Denken geebnet.

  6. Gemeinschaft und soziales Lernen: Montessori-Bildungseinrichtugen bieten eine unterstützende Gemeinschaft, in der Kinder unterschiedlichen Alters zusammenarbeiten und voneinander lernen können. Jüngere Kinder werden von älteren Kindern inspiriert und unterstützt, während die älteren Verantwortung übernehmen und ihre Fähigkeiten durch das Lehren und Unterstützen anderer festigen.

Diese Aspekte der Montessori-Pädagogik sind auch heute noch sehr aktuell, da sie auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Eigenschaften abzielen, die für das lebenslange Lernen und die Bewältigung der Herausforderungen in einer sich ständig verändernden Welt wichtig sind. Die Montessori-Pädagogik hat sich über viele Jahrzehnte bewährt und wird weiterhin von Eltern und Pädagogen weltweit als wertvolle Bildungsmethode angesehen.

Die Montessori-Methode zu Hause

Die Montessori-Methode selbständig zu Hause zu unterrichten, mag zwar verlockend erscheinen, doch ist es schwierig, die vorbereitete Umgebung in den eigenen vier Wänden umzusetzen. Eltern, die versucht haben, ihre Kinder nach der Montessori-Methode zu erziehen, berichten, dass dieser Ansatz sehr zeitaufwendig und anstrengend ist.

Manchmal kann sogar eine ganze Nacht damit verbracht werden, selbstständig bestimmte Materialien für den Unterricht zu Hause vorzubereiten, und am Morgen ist das Kind plötzlich faszinierter von dem, was in der Küche passiert, wird abgelenkt und will nicht mehr nach den vorbereiteten Lehrmitteln greifen. 

In Montessori-Kindergärten und -Schulen gelten für das Kind bestimmte Regeln, die genauestens eingehalten werden müssen. Zu Hause ist Disziplin viel schwieriger zu erreichen und die durch die Methode eingeführten Einschränkungen sind schwieriger umzusetzen.

Haben Sie Erfahrungen mit der Montessori-Methode gemacht? Teilen Sie Ihre Meinung und Ihre Gedanken in einem Kommentar unterhalb dieses Artikels!

5/5
  1. Oliver Zentara

    Wie ist es dann später in der der Realität wenn das Kind nie gelernt hat mit Leistungsdruck z.B. im Beruf oder im Studium umzugehen? Wenn sie das nie gelernt haben
    Wenn mann immer alles selbstständig lernt zu entscheiden wie z.B wie lange man für eine Arbeit braucht oder wie man wie ausführt.
    Ich stelle mir das schwierig in der Arbeitswelt oder im Studium vor da ja eigentlich nur das Leistungsprinzip zählt und man ja dann nicht machen kann wie und wann man es will.
    Das könnte oder wird in der heutigen Zeit zu erheblichen Problemen führen. Oder gibt es dann auch eine Lösung?
    Mit freundlichen Grüßen
    Oliver Zentara

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